Hier klicken um zur Startseite zurück zu kommen

Gemeinschaftswerk und willkommene Abwechslung zum Unterricht – erfolgreiche Bauhütte 2025 der Stufe 8

  Wieder einmal ist es gelungen verschiedene Partner an einen Tisch zu locken und die Bauhütte für die Stufe 8 zu ermöglichen. In diesem Jahr war es aber ein besonders schönes Projekt, so konnten die Schüler*innen der Stufe 8 gleich zwei Orte in Kirchheim lebenswerter gestalten und dabei gleichzeitig wertvolle neue Erfahrungen in Zusammenarbeit mit der Werkstattschule sammeln. Eine dritte Gruppe beschäftigte sich mit den gleichen Motiven, aber mit anderem Material – der Gestaltung von Taschen durch die Siebdrucktechnik.

Werkstattschule – das ist ein rund 20-köpfiges Team um Projektleiterin Anja Solberg, die ganz unterschiedliche Kompetenzen an die Baustellen bringen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Jugendlichen ermöglichen, eine Woche mit den Händen zu arbeiten, Handwerke wie Steinmetz, Gärtnerei, Holzbau oder auch Design und Druck auszuprobieren.

In diesem Jahr galt es den Kirchpark der Petruskirche umzugestalten und das Rondell in Kirchheim, auch bekannt als „Platz mit dem roten Elefanten. Neben  er Werkstattschule Heidelberg waren unsere Partner in diesem Jahr somit die Bonhoeffer-Gemeinde Kirchheim und der Verein „Kirchheim bewegt“.

Jörg Wöhe

Kirchpark der Petruskirche 

Unser Aufgabengebiet umfasste ein sehr breites Bild, angefangen beim Renovieren alter Bänke über Schreinerarbeit und Schnitzkunst bis hin zu Bildhauerei und Gartenbau.  
Die alten, schon wirklich maroden Bänke, bei denen man allein beim Anschauen einen Einsturz befürchten musste, wurden auseinandergenommen und auf der alten Basis befestigte die zuständige Gruppe neue, frisch lackierte Bretter. 
Aber schon am Dienstag waren hier Langeweilebekämpfung und Spontanität gefragt. Denn die Bänke waren fertig. Was jetzt? Da fiel der Blick auf die alten Hochbeete und es war klar. Die müssen weg! Also ging es ans Abreißen, Zertrümmern und Schaffen. Aus schnell gebrachten Brettern, Schrauben, Metallnetzten, Noppenfolie und zahlreichen Tackernadeln entstanden im Kichpark zwei neue, schicke Hochbeete. 
Weiter geht es bei einer Picknickbank. Vor einer efeubewachsenen Wand entstand während der Bauhütte eine halbrunde Kombination aus Tisch und Bank. Das gewisse Etwas findet sich hier an der nur teilweisen Rückenlehne, die mit kreativen Schnitzereien verziert wurde, aber dazu später mehr. 
Der wohl schwierigste Part war die Unterkonstruktion, die viele verschiedene Winkel, Ecken und Kanten vorweist. Doch mit viel Motivation und Ausdauer wurde auch diese ein echtes Kunstwerk.  
Die nächste Baustelle befand sich ganz hinten im Park. Hier wurde während der Projektwoche eine komplette Terrasse freigelegt und eine neue Sitzgelegenheit gesetzt. Aber um die entstandene Eckbank wirklich erstrahlen zu lassen, war Zusammenarbeit zwischen sechs jungen Bildhauern und vier Schreinern gefragt. Doch trotzt einiger Distanzen und Lustlosigkeit war diese kein Problem, dass man nicht lösen konnte. 
Bevor die Thaddenschüler den Kirchpark gestürmt haben, stand an der rechten Seite ein großer, steinerner Tränktrog, überwachsen mit Moos und anderen undefinierbaren Dingen. Doch ich kann euch beruhigen, der Trog ist immer noch da, doch jetzt erstrahlt er in neuem altem Glanz. An dieser Stelle ein großes Lob an die Putzfeen, die sich mit dem Moos angelegt haben! Der Trog wurde mit Kies, Erde… und natürlich vielen Pflanzen gefüllt und wird in ein paar Jahren ein echter Hingucker sein, genau wie das neue Beet hinter ihm. Zwischen bunten Blumen schlängelt sich ein Weg aus groben Trittsteinen, der zu einer Bank unter einem Apfelbaum führt. 
Die Bank ist eine Konstruktion aus Sandsteinen und Holzbrettern. Die hier zuständigen Bildhauer haben auch einen Extra-Applaus verdient. Bei dieser kräfteraubenden Arbeit gingen sie ins Detail und auf den Sandsteinen erblühen nun, natürlich steinerne, Blüten. 
Die letzte Gruppe setzt sich aus zehn Mitgliedern aus allen Bankgruppen zusammen. Die Schnitzgruppe. Sie war für alle Rückenlehnen und deren Gestaltung zuständig. Die Schnitzer startete ihre Woche mit Designentwurf, Übertragung des Designs auf die Bretter und Schnitzübungen auf Testboards. Dann trauten sie sich an die Rückenlehnen heran und bearbeiteten diese eifrig mit Schnitzeisen und Knüpfel. Jetzt ging es mit Konturenfarbe, Schleifmaschinen und Ölfarben an die letzten Schritte. Um die Bänke mit der Petruskirche zu verbinden, entschieden die Schnitzer sich dafür, einen Ozean zu malen, da Petrus ja als Menschenfischer bekannt ist. Aber natürlich durfte ein Bezug zum Rondell auf keinen Fall fehlen. Deshalb lernten rote Elefanten schwimmen und tummeln sich nun auf den Rückenlehnen. Die beiden wirklich coolen Leiterinnen dieser Gruppe kommen aus Polen und Frankreich: Also waren auch gute Englischkenntnisse der 8klässler gefragt. Doch die waren natürlich vorhanden… *räusper. 
 
Das Wetter spielte zu unserem Glück mit und Wind wechselte sich mit wärmenden Sonnenstrahlen ab. Auch wenn ich zugeben muss, dass es gegen Ende der Woche schon fast zu heiß war… ich meine, es ist Frühling! All unsere Anleiter und Anleiterinnen waren sehr nette, aufgeschlossen und verständnisvolle Menschen mit gutem Humor. Im Gegensatz zum normalen Unterricht gab es kein Schüler-Lehrer-Verhältnis, nein, uns wurde das Du angeboten und wir wurden wie Arbeitskollegen behandelt. 
Ich denke das Wort „Abenteuer“ fasst unsere Bauhütten-Woche am besten zusammen. Bei einem Abenteuer braucht es viel Motivation, Durchhaltevermögen, Spontanität, Zusammenhalt, Aufmunterung und Teamarbeit. Man wächst zusammen, unterstützt sich gegenseitig, begegnet einander in einem neuen Umfeld, lernt die anderen besser kennen und ist am Ende echt stolz auf sich. Das alles habe ich im Kirchpark gefunden. Wenn in der einen Ecke jemand müde und geschafft in sein Brot gebissen hat, lief auf der anderen Seite der Wiese fröhliche Musik und man blickte in lächelnde Gesichter. 
Bauhütte war für mich in ein Eintauchen in eine andere Welt. Und dass man sich nicht auf frisch lackierte Bänke setzten sollte, habe ich jetzt auch verstanden… 
                                                                                                                                             Hanna Tuschner, 8C 

„Ich fand es war voll schön. Eine neue Abwechslung vom normalen Schulalltag!“ (8D) 

„Ich habe viele wertvolle Erfahrungen gemacht.“ (8C) 

„War subba [super]!“ (8C) 

Projekt Siebdruck

Unsere Aufgabe war es, eine Tasche zu designen, mithilfe von Siebdruck. Das ist eine Drucktechnik, die auch heute noch für viele Taschen, T-Shirts etc. verwendet wird. Voller Begeisterung haben wir uns ans Designen gemacht. Dafür entwickelten wir erst mal eine Skizze. Genaue Vorgaben hatten wir nicht, wir sollten unsere Motive nur denen anpassen, an welchen unsere Klassenkameraden in Kirchheim gearbeitet haben.Der Fokus lag auf Fisch und Elefant, die zusammen Spaß in Kirchheim haben.  Wir haben uns also in Gruppen aufgeteilt, und jede Gruppe hat ein eigenes Motiv entwickelt. Am Ende des Tages haben wir uns alle unsere Skizzen angeschaut und waren begeistert, was für lustige und kreative Zeichnungen dabei herausgekommen sind. Als wir am zweiten Tag die Aufgabe bekamen unsere Skizzen auf einer speziellen Ipad App fertig zu stellen, stellten wir uns auch dieser Herausforderung mit nicht minderer Begeisterung. Leider wurden wir damit nicht fertig. Unsere Teamleiterinnen (Anna und Safi) haben sich dann aber zum Glück bereit erklärt die Skizzen später fertig zu machen. Als wir uns am Mittwoch unsere fertigen Bilder angeguckt haben, waren wir alle Stolz auf uns. Ein paar waren etwas enttäuscht da Anna und Safi ein paar Dinge verändert hatten. Dann ging es endlich los in die Dunkelkammer, in der man beobachten konnte, wie die Siebe mit den Motiven gedruckt werden. Da es in der Dunkelkammer sehr eng war und nicht alle gleichzeitig rein konnten, haben die, die gerade keine Aufgabe hatten, auf dem Gelände lustige Fotos mit den Taschen gemacht. Am Ende des Tages gab es wieder etwas zu bewundern. Die fertigen Siebe.  Am Donnerstag ging es dann endlich ans Drucken, mit etwas Zeitdruck aber voller Motivation haben wir uns in die Welt der Farben gestürzt, und unsere eigene individuelle Farbe entworfen. Dann ging das Drucken los. „Es hat sich ein bisschen angefühlt wie an einem Fließband“ (8b). Jeder hatte seine Aufgabe und jeder hat diese auch ernst genommen. Die einen haben gedruckt, die anderen getrocknet… Am Ende des Tages waren wir alle geschafft, aber auch stolz auf die ersten Druckergebnisse. Am Freitag ging das Drucken direkt weiter, diesmal war es noch schwieriger, da überall Taschen herumlagen. Auf dem Boden, auf den Stühlen, auf dem Sofa… Als wir schließlich alle 120 (ja so viele!) Taschen bedruckt und eingepackt hatten, machten wir uns auf den Weg, unsere Endergebnisse unseren Mitschülern zu präsentieren. Die Taschen sind echt gut weggegangen, und als wir dabei zusahen, wie sich alle über die Taschen gefreut haben, haben wir gemerkt, dass sich die Mühe echt gelohnt hat. Am Ende der Woche haben wir bemerkt wie viele unterschiedliche Berufe wir ausprobiert haben. Von Maler bis hin zum Designer war alles dabei! Es war eine sehr aufschlussreiche Woche, mit vielen Highlights. Danke!

Der Siebdruck war viel anstrengender und vielfältiger als ich erwartet hatte“ (8a)

„Den Prozess und die Entwicklung zu beobachten, hat fast soviel Spaß gemacht, wie das Drucken selbst“ (8a).

„Es war komisch“ (8a)                         

                                                                                                                            Rosa Czerny, 8a

Baustelle Rondell 

Das „Rondell“ in Kirchheim ist ein gepflasterter Platz in Form einer Manege mitten in einem Wohngebiet. Außer einer kleinen roten Schaukelwippe gab es dort bislang nichts, was den Platz attraktiv zum Verweilen gemacht hätte. Seinen Namen „Roter Elefant“ hat er aus vergangenen Zeiten behalten, als dort noch eine Elefantenwippe stand. 

Wir dachten alle zunächst „das wird nichts hier“, so kahl und schmutzig, wie der Platz war. Dies sollte sich nach einer Woche intensiver Handwerksarbeit und künstlerischer Gestaltung jedoch ändern! 

 Die Ideen, die auf dem Planungsworkshop in den Wochen davor entstanden waren, sollten nämlich nun umgesetzt werden: Es würde ein Tor aus Holzbalken entstehen, schöne Sitzgelegenheiten aus Holz auf den Stufen und Bänke außerhalb. 

Als Highlight sollten rote Elefantenskulpturen den Platz beleben. Zwei davon würden die beiden Bänke jeweils an einer Seite stützen, ein weiterer etwas kleinerer sollte als Einzelskulptur dazwischen stehen. 

Die Sitzgelegenheiten sollten mit Mustern und Bildern geschnitzt und bemalt werden. 

Ein großes Vorhaben!  

In vier Gruppen widmeten wir uns mit überwiegend großer Motivation und Vorfreude den sehr unterschiedlichen Aufgaben. Gleich am ersten Tag wurden wir in die Welt von Holz, Stein und Beton eingeführt. Unsere Kreativität war geweckt! 

Während die Schnitzgruppe zunächst auf Papier kreative Entwürfe machte und auf kleinen Brettern das Schnitzen mit Schnitzeisen und Knüpfel, einem Holzhammer für Bildhauer, übte, machte die Betongruppe mit Fifi, Bumms, XXS, Momo und Mörtel Bekanntschaft. Das waren nicht etwa neue Gruppenmitglieder, sondern lauter unterschiedliche Betonarten für unterschiedliche Zwecke, deren Namen uns immer wieder zum Lachen brachten. Die Bänkegruppe durfte Sandstein bearbeiten. Steine wurden gespalten, Ecken mit Hammer und Meißel abgerundet und für die spätere Befestigung der Bänke vorbereitet. Es wurden Holzbretter zurechtgesägt, abgeschliffen und lackiert. Zur Fertigstellung wurden die Steine auf gegossene Fundamente aufgestellt und befestigt, anschließend die vorbereiteten Bretter angebracht. 

Neben den Steinen sollten auch zwei der Elefanten den Bänken als Stützen dienen. 

Hierfür verwandelten wir Sandsteinblöcke mithilfe von dünnen Stahlstangen, Hasendraht, Beton und Farbe in lustige rote Elefanten. 

Wir legten die grobe Form an, indem wir gezielt Löcher in den Stein bohrten und  dünne vorgeformte Stahlstangen darin festklebten. Die feinere Form schufen wir, indem wir das nun geformte Gerüst mit Hasendraht umwickelten. Jetzt kamen Stück für Stück die unterschiedlichen Betonarten zum Einsatz, um den Elefanten ihre individuelle typische Gestalt zu geben. Zum Schluss wurden die Tiere noch rot angemalt.  

Die Schnitzgruppe verzierte die Sitzgelegenheiten mit ganz unterschiedlichen, fröhlichen Motiven „aus dem Leben der Elefanten“ – mit Geburtstagstorte, in einem Boot rudernd oder Saxofon spielend. Wer sich hier niederlässt, hat nun viel zu schauen und zu schmunzeln.  

Wir erlebten auch, wie anstrengend handwerkliches Arbeiten ist, bei Einzelnen von uns sank die Motivation im Laufe der Tage etwas. Zum Glück wurden wir von sehr netten Menschen angeleitet und betreut, die uns viel zeigten, uns unterstützten und uns immer wieder motivierten.  

Als wir bei der Einweihungsfeier am Freitag gesehen haben, wie sich alle an unserem Projekt gefreut haben, haben wir gemerkt, dass sich die Mühe echt gelohnt hat. Es war eine sehr tolle und spannende Woche, in der viele von uns neue Erfahrungen sammeln konnten. Danke! 

„Gute Abwechslung vom Schulalltag!“ (8D) 

„Es war gut aber sehr anstrengend.“ (8C) 

„War voll gut!“ (8C)                                                                                             Julius Velthaus 8d