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Elisabeth von Thadden

Unsere Schulgründerin

Eine aufrechte Christin in dunkelster Zeit

Elisabeth von Thadden wuchs zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern Reinold, Marie-Agnes („Anza“), Helene und Ehrengard („Eta“) auf dem pommerschen Gut Trieglaff im Kreis Greifenberg (heute TrzygłówWoiwodschaft Westpommern) auf, unterbrochen von Internatsjahren in Baden-Baden und an der Reifensteiner Schule in Reifenstein. Nach dem Tod ihrer Mutter kehrte sie als Neunzehnjährige auf das Gut Trieglaff zurück, führte dort zehn Jahre lang für ihren Vater Haus und Hof und übernahm die Betreuung ihrer jüngeren Geschwister. Die Familie Thadden führte ein sehr offenes Haus mit ständig zahlreichen Gästen und vielfältigen Veranstaltungen mit sozialen, politischen und kulturellen Inhalten. Elisabeth von Thadden lernte in diesen Jahren einen ihrer wichtigsten Wegbegleiter und Mentoren kennen, Friedrich Siegmund-Schultze, damals Pfarrer an der Potsdamer Friedenskirche und Gründer der ökumenischen „Sozialen Arbeitsgemeinschaft“. In Zusammenarbeit mit ihm unterstützte sie während des Ersten Weltkriegs die Kinderlandverschickung nach Dänemark und Holland organisatorisch und nahm selbst erholungsbedürftige Stadtkinder wochenlang auf Gut Trieglaff auf.

Im Jahre 1920 heiratete der Vater in zweiter Ehe die wesentlich jüngere Barbara Blank. Daraufhin verließ Elisabeth mit den anderen Thadden-Töchtern Trieglaff und die geliebte Heimat. Sie übersiedelte nach Berlin. Dort betätigte sie sich in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost und absolvierte Schnellkurse in Sozialer Arbeit an der von Alice Salomon gegründeten Sozialen Frauenschule. Im April 1921 übernahm von Thadden die Stelle einer Erziehungsleiterin im Kinderdorf Heuberg auf der Schwäbischen Alb, einer Erholungsstätte, die nur einige Monate im Jahr in Betrieb war. Den Winter verbrachte sie in Berlin. Mit dieser Situation war sie nicht zufrieden, sie sehnte sich nach einer festen Anstellung an einer Schule: „Dies war aber nicht möglich, da ihr die entsprechenden Zeugnisse fehlten. So beschloss sie, selbst eine Schule zu gründen, ein modernes Landerziehungsheim. Doch zuvor ging sie für eineinhalb Jahre in die seit 1920 bestehende Schule Schloss Salem, eine vergleichbare Institution, um vor Ort die Arbeit eines solchen Landerziehungsheimes kennen zu lernen.“[1]

Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für ihr Landerziehungsheim konnte von Thadden das leerstehende Wieblinger Schloss in der Nähe von Heidelberg pachten und gründete den Verein Evangelisches Landerziehungsheim Wieblingen e. V. als Schulträger. Ostern 1927 wurde das „Evangelische Landerziehungsheim für Mädchen“ seiner Bestimmung übergeben. Das schulpädagogische Konzept orientierte sich an der Reformpädagogik mit christlicher Prägung. Von Thadden leitete das Mädcheninternat, das auch „Externen“ offenstand und bis zuletzt auch von jüdischen Schülerinnen besucht und bewohnt wurde, bis zur Verstaatlichung aller konfessionellen Privatschulen 1941. Gemeinsam mit Hermann Maas, dem evangelischen Pfarrer der Heidelberger Heiliggeistkirche, der wie sie selbst der Bekennenden Kirche nahestand, unterstützte sie Jüdinnen und Juden bei der Emigration ins Ausland. Weil sie bei Kriegsausbruch Bedenken wegen der nahen Westfront hatte, verlegte von Thadden einen Großteil des Schulbetriebs von September 1939 bis Ostern 1941 nach Tutzing am Starnberger See. In diese Zeit fiel eine Hausdurchsuchung und ein Verhör durch die Gestapo aufgrund der Denunziation einer Schülerin bzw. deren Mutter. Wichtige Freundin und Unterstützerin in den Wieblinger und Tutzinger Jahren war Marie Baum.

Elisabeth von Thadden Schule

Interaktive Präsentation

Widerstand!? Evangelisch Christinnen und Christen im Nationalsozialismus – eine interaktive Website über Elisabeth von Thadden.

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Unselbstständige Veröffentlichungen zu Elisabeth von Thadden seit 1979

(nach:Virtuelle Deutsche Landesbibliographie des Karlsruher Verbundkatalogs / KVK)

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