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Nachhaltigkeit

Verantwortungsbewusst handeln lernen

Nachhaltigkeit verstehen wir umfassend:

Dazu gehören für uns Unterrichtseinheiten und Aktivitäten zum Umweltschutz und zahlreiche Aspekte der Erziehung, die im Zusammenwirken und in ihrer Gesamtheit zu einer nachhaltigen Lebenseinstellung unserer Schüler*innen führen.

Erziehung zu verantwortungsbewusstem und nachhaltigem Handeln an der Elisabeth-von-Thadden-Schule Heidelberg Die Erziehung zu verantwortungsbewusstem und nachhaltigem Handeln umfasst ganz unterschiedliche Bereiche: Umweltarbeit und nachhaltiges Wirtschaften, gesunde Ernährung und Bewegung, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Sozialcurriculum, Friedensethik, Austauschprogramme und Freiräume eigenverantwortlichen Handelns.

I. Umweltarbeit

Im Unterricht wird das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit anknüpfend an die Bildungspläne in vielen Fächern behandelt (v.a. in Geographie, Biologie, Religion, Gemeinschaftskunde und Wirtschaft, aber auch in Deutsch und den Fremdsprachen). Das Thema Bewahrung der Schöpfung hat zudem in unseren Andachten und Gottesdiensten einen festen Platz. Im Seminarkurs Wirtschaft, Profit & Verantwortung gewinnt das Thema Nachhaltigkeit nochmals eine besondere Vertiefung wenn es darum geht, eine Schüler*innenfirma zu gründen, die sich Nachhaltigkeit und gerechtem Handeln verpflichtet fühlt.

In jedem Schuljahr setzen wir thematische Schwerpunkte und Aktionen und laden Experten an unsere Schule ein. So nutzen wir z.B. den Tag des Wassers für Aktionen und haben Projektwochen zu speziellen Themen globaler Herausforderungen oder des Umgangs mit Ressourcen. Im letzten Schuljahr haben wir mit dem Projekt Reduse zur Wiederverwertung von Gebrauchsgegenständen spezielle Veranstaltungen in allen Klassenstufen durchgeführt. Daraus hat sich z.B. die Idee einer Kleiderbörse an der Schule entwickelt. In diesem Schuljahr wird das Schulfest unter dem Thema Nachhaltigkeit stehen.

Wir haben an unserer Schule in allen Klassen Umweltsprecher, die von einer Lehrkraft begleitet werden und Anregungen und Informationen in ihre Klassen tragen sowie auf Umweltaspekte und Einhaltung unserer Nachhaltigkeitsrichtlinien achten.

Wir haben seit Jahren zwei Umwelt-Arbeitsgemeinschaften, eine für die Fünftklässler und eine für die Älteren. Die Mitglieder informieren sich, bilden sich fort, tauschen sich aus und führen den Umweltwettbewerb durch. Aus der Beobachtung des Schulalltages heraus überlegt sich die Umwelt-AG immer wieder gezielt Aktionen. So hat die AG vor Jahren den Anstoß zur Mülltrennung schon in den Klassenzimmern gegeben. So hat sie z.B. alle Lichtschalter in den Klassenräumen beschriftet, so dass die Lampen sofort gezielt angeschaltet werden. Mit Wärmekameras hat die AG alle Gebäude im Winter aufgenommen. Daraus haben wir Maßnahmen zur Wärmedämmung ableiten können. Ein wichtiger Schwerpunkt der Umwelt-AG ist unser Schulpark. Unser Park ist ein Naturdenkmal. Viele Bäume stehen unter Naturschutz. Der Park ist Lebensraum für viele Tiere. Insofern ist der Park ein reichhaltiges Betätigungsfeld für die Umwelt-AG. Sie kümmert sich intensiv um den Park, unseren Schulteich und den selbst angelegten Kräutergarten. Unter anderem hat die Umwelt-AG in einem Projekt mit der Universität eine Baumbibliothek errichtet, in der alle Baumarten, die im Park wachsen, vorgestellt werden, man sie nebeneinander stehend vergleichen kann, Informationen zur Baumart findet und in einer Karte sehen kann, wo Bäume dieser Art im Park stehen.

Neu eingerichtet haben wir auf eine Schüler*innen-Initiative hin eine Bienen-AG. Auf dem Schulgelände stehen Bienenstöcke. Von einer fachkundigen Imker-Familie angeleitet lernen die Schüler*innen, was Imkern bedeutet. Der Erlös des gewonnenen Honigs kommt dem Projekt mit unserer Partnerschule in Tansania zugute, die ebenfalls Bienen hat. Das Thema Bienen ist beiden Schulen gemeinsam.

Wir haben in jedem Schuljahr einen Umweltwettbewerb, bei dem Sauberkeit in den Klassen, Einhaltung der Mülltrennung, angemessenes Lüften im Klassenraum, Nutzung der Heizung und das Licht Anlassen im Klassenraum bewertet werden. Die besten Klassen werden prämiert.

Wir haben an der Schule verschiedene Putzdienste. Alle Klassen halten in der Schulwoche ihre Klassenräume eigenverantwortlich besenrein sauber. Verkehrsflächen und sanitäre Anlagen werden von einer Putzfirma jeden Tag gereinigt, die Klassenräume aber nur am Freitag vor dem Wochenende. Es gibt auch Putzdienste im Blick auf das Gelände. Die Klassen 5 und 6 sammeln in der großen Pause bzw. Mittagspause Müll im Park auf. Die Klassen 10, die das Schulgelände verlassen dürfen, sorgen auf dem Elisabeth-von-Thadden-Platz, den sie als Pausenhof nutzen, für Sauberkeit. Die Kursstufe 1, die sich meistens in den Freistunden in der Thadderia aufhält, sorgt dort für Sauberkeit. Für diese Dienste gibt es eine spezielle Ordnung. Sie werden von den Klassenlehrer*innen, Tutor*innen oder Hausmeister*innen überprüft.

Wir achten in der Schule auf Mülltrennung. In jedem Klassenraum wird zwischen Papiermüll und Restmüll unterschieden. Auf allen Fluren sowie im Foyer und draußen an zentraler Stelle vor dem Haupteingang gibt es eine Mülltrennung nach Papier, Wertstoffen und Restmüll.

In der Schule gibt es eine Sammelstelle für Sondermüll wie Tintenpatronen, Batterien und auch Handys.

Jedes Jahr beteiligen wir uns mit der Umwelt-AG und alle drei Jahre mit der ganzen Schulgemeinschaft an Müll-Sammelaktionen der Stadt Heidelberg in Parks, auf Grünflächen oder an speziellen Punkten in den umliegenden Wäldern Heidelbergs.

Wir haben uns im Jahr 2009 Umwelt- und Nachhaltigkeitsrichtlinien erarbeitet, die wir im schulischen Alltag bewusst machen und umsetzen. Im Rahmen des Projektes „Nachhaltiges Wirtschaften“ der Stadt Heidelberg sind wir als Betrieb ausgezeichnet worden. An diesen Richtlinien orientiert sich auch die Verwaltung beim Einkauf und den Maßnahmen zur Energieeffizienz.

Als Schule haben wir im Jahr 2013 und im Jahr 2016 erfolgreich am bundesweiten Energiesparmeister-Wettbewerb des Bundesamtes für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit teilgenommen.

II. Gesunde Ernährung und Bewegung

Seit dem Jahr 2016 sind wir vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport als weiterführende Schule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt (WSB-Schule) zertifiziert. Kriterien sind die Bewegung im Unterricht, Bewegungsangebote in den Pausen und auf dem Pausenhof, Bewegung auf dem Schulweg und ein gesundes Ernährungsangebot an der Schule. In allen diesen Bereichen sind wir bestens aufgestellt.

Bewegung:

a. Ausgehend von einem speziellen pädagogischen Tag haben wir in allen Klassen einen Ordner mit Angeboten für Bewegung im Unterricht bzw. von kurzen Übungen zur Entspannung und Bewegung als Unterbrechung konzentrierten Arbeitens.

b. Im unserem Park haben wir Angebote zur Bewegung in den Pausen. Neben Tischtennisplatten, Kicker, einem Fußballfeld mit Toren und Basketballkörben haben wir in den letzten Jahren einen Kletterfelsen, ein Beach-Volleyball-Feld und ein Schachfeld angelegt.

c. Die allermeisten unserer Schüler*innen kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule. Um die Sicherheit auf dem Schulweg zu erhöhen und mehr Schüler*innen dazu zu bewegen, mit dem Rad zur Schule zu fahren, gibt es in Zusammenarbeit mit dem ADFC zu Beginn eines jeden Schuljahres Schulradler-Patenschaften. Ausgebildete ältere Schüler*innen begleiten unsere Fünftklässler auf dem Schulweg. Als Schulgemeinschaft führen wir regelmäßig Wandertage durch.

Gesunde Ernährung:

a. An der Schule wird das Mittagessen von einem schuleigenen Team zubereitet. Es gibt immer Salat und Obst und zur Auswahl auch ein vegetarisches Gericht. Der Küchenchef achtet auf regionale Produkte. Wir haben kein Tablett-System. Es wird eingedeckt, gemeinsam begonnen und dann von den Schüler*innen abgeräumt. Täglich werden bis zu 340 Essen für Schüler*innen sowie die Mitarbeitenden gekocht.

b. Zusätzlich haben wir eine Cafeteria, unsere Thadderia, die von einer Elterninitiative betrieben wird. Auch hier wird auf regionale Produkte und ein ausgewogenes Angebot geachtet. 

c. Schließlich haben wir eine AG Gesunde Ernährung, in der die Teilnehmenden über gesunde Ernährung aufgeklärt werden und ihre Kenntnisse selber in der Schulküche anwenden können.

III. Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Sozialcurriculum, Friedensethik und Austauschprogramme

Im weiteren Sinne gehört für uns zum Thema Nachhaltigkeit auch die Förderung des sozialen Miteinanders, die Verantwortungsübernahme, das Erleben anderer Lebenswelten, die Begegnung mit Menschen anderer Kulturkreise und die Friedenserziehung.

Als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage haben wir das Junge Theater Heidelberg als Paten. Zusammen überlegen wir in jedem Schuljahr spezielle Aktionen. So hat eine Gruppe unserer Schule z.B. mit einem selbst geschriebenen Stück zum Thema Fremdenfeindlichkeit erfolgreich an den Welttheatertagen in Bautzen teilgenommen. Der Seminarkurs Israel hat zusammen mit der Partnerschule in Kiriat Bialek ein Projekt zu Vorurteilen und Rassismus durchgeführt, das in einem gemeinsamen Graffiti-Projekt Ausdruck gefunden hat. Die Schule hat geflüchtete Kinder aufgenommen und stellt sich so der Verantwortung.

Unsere Schule pflegt einen intensiven Austausch nicht nur mit Partnerschulen in westlich geprägten Ländern wie England, Spanien, Frankeich, USA oder Neuseeland, sondern auch mit Ländern wie Polen, Georgien und Israel sowie seit zwei Jahren auch mit Tansania. Zentraler Bestandteil der Austausche ist die Wechselseitigkeit und das Eintauchen in die jeweilige Alltagswelt sowie die Teilnahme am Unterricht. Dies fördert die Sprachfähigkeit aber auch den Kulturaustausch unter den Jugendlichen. Damit so ein wechselseitiger Austausch möglich wird, überlegen sich unsere Schüler*innen gezielt Fundraising Aktionen, um die Kosten für ihre ausländischen Gäste zu minimieren und ihnen die Reise nach Deutschland überhaupt zu ermöglichen. Die Austausche werden gezielt im Unterricht, im Rahmen von Wochenendseminaren, in Arbeitsgemeinschaften oder in Seminarkursen vorbereitet.

Gezielt führen wir Projektwochen in der Klassenstufe 9 durch, die unseren Schüler*innen das Erleben und die Mitarbeit in ihnen weitgehend fremden Lebensbereichen ermöglichen: Mitarbeit im Forst und auf der Alm, beim Bio-Bauern oder Öko-Winzer, im Kloster oder auf dem Pilgerweg. Wir sehen darin gerade in der Pubertät einen wichtigen Beitrag zur Horizonterweiterung.

In der Kursstufe 1 (Klasse 11) ist für unsere Schüler*innen ein Caritas-Diakonie-Projekt obligatorisch. Alle arbeiten zwei Wochen lang in einer Einrichtung wie Seniorenheim, Krankenhaus, Bahnhofsmission, Epilepsiezentrum, Selbsthilfegruppe Individualhilfe, Schule für Sehbehinderte etc. mit und sammeln und reflektieren begleitet von Lehrkräften und mit unterrichtlicher Vor- und Nacharbeit persönliche Erfahrungen.

Im Bereich Friedenspädagogische Erziehung verzahnen sich viele der genannten Punkte. Sie werden ergänzt durch Themenschwerpunkte im Fach- Unterricht und weitere Projekte wie z.B. Zeitzeugengespräche mit Auschwitz-Überlebenden, Vertriebenen oder Fluchthelfern, Exkursionen in die KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof oder im Rahmen des Polen-Austausches nach Auschwitz. Dazu kommen jährliche Besuche im EU-Parlament in Straßburg, im Stuttgarter Landtag und im Bundestag in Berlin.

Das Sozialcurriculum basiert auf dem Grundsatz im Leitbild „Die Schüler*innen stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit“. Niemand soll verloren gehen. Damit einher geht eine Aufnahmepraxis der Schule, die bewusst Schüler*innen unter der Prämisse einer zielgleichen Ausbildung eine Chance gibt. So haben wir Schüler*innen mit ganz unterschiedlichen Handicaps körperlicher (Asperger-Autismus-Spektrum-Störung, Epilepsie, Kleinwüchsigkeit, Sehbehinderung, Herzkrankheit, Diabetes), seelischer (Schulversuche in Kooperation mit der Klinik bei Schulangst, Magersucht, Spielsucht) und sozialer Art (Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen). In dieser Mischung erleben unsere Schüler*innen den Umgang mit anderen, lernen zu helfen und füreinander Verantwortung zu übernehmen. Gezielt bieten wir Förderung, individuell und als Gemeinschaft, gewähren Nachteilsausgleiche und nutzen in Klasse 9 das Programm Rebound, eine ressourcenorientierte Resilienz-Stärkung und Sucht-Prävention.

Neben Klassenlehrer*innen in Klasse 5-10, dem Jahrgangsteam in der Mittelstufe sowie den Tutor*innen und der Oberstufenberatung in der Kursstufe sind wichtige Personen und Angebote der Begleitung die Schulpfarrerin, die Schulseelsorgerin, die Beratungslehrerin, das No-blame-Approach-Team, die Schulsozialarbeiter*in und unser Tagesinternat.

IV. Freiräume eigenverantwortlichen Handelns

Gezielt eröffnen wir Schüler*innen Freiräume, sich in eigenverantwortlichem Handeln einzuüben. Dies gilt für die Beteiligung in der SMV und in den schulischen Gremien wie der Koordinierungsgruppe für Schulentwicklung oder der Schulkonferenz. Schüler*innen geben eigenständig eine Schüler*innenzeitung heraus, organisieren den Schulball und zahlreiche Veranstaltungen wie den Unterstufenfasching, den AIDS-Tag oder die 5er-Übernachtung, haben die Schulkleidung kreiert und vertreiben sie über einen Onlineshop, bieten eigenverantwortlich Arbeitsgemeinschaften an, machen in Projektwochen Angebote und engagieren sich als Paten oder im Förderunterricht (Schüler*innen helfen Schülern). Sie sind beteiligt in der Technik AG und bereichern durch die aktive Gestaltung von Aufführungen das Schulleben. Ausgebildet von den Johannitern tragen Schüler*innen unseren Schulsanitätsdienst. Schließlich geben wir Schüler*innen die Möglichkeit, im Rahmen des Seminarkurses eine eigene Schüler*innenfirma zu gründen.

September 2018

Dr. Heinz-Martin Döpp, Schulleiter

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