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Wir betreiben einen Algenreaktor

Von der Kultivierung von Algen im großen Stil verspricht man sich mit Blick auf die Zukunft der Menschheit einiges: im Vergleich zu Landpflanzen lässt sich in der selben Zeit bis zu zehn Mal mehr wertvolle Biomasse pro Hektar Fläche für Biosprit und Industrieanwendungen oder reichhaltige Nahrungsergänzung produzieren. Tolle Aussichten für das Flächenproblem der Landwirtschaft, Ernährungsunsicherheit und für alle, die Angst vor dem Aus des Verbrennungsmotors haben.

Unsere Versuchsalge Chlorella vulgaris enthält pro 100 g Algenmasse 14,8 g Kohlenhydrate, 9 g Fett, 57 g Proteine und wichtige Mineralien und Ballaststoffe und somit in Summe einen Brennwert von 1620 kJ. Wir haben einen Liter Starterkultur 6 Wochen lang bei mittelmäßigen Lichtverhältnissen in einem alten 100 Liter-Aquarium mit Hilfe einer Aquarienpumpe und etwas Flüssigdünger kultiviert. Nach sorgsamer Ernte der Trockenmasse ergab sich eine Ausbeute von 15 g – was einem Brennwert von 243 kJ und somit dem Zweiunddreißigstel (3,125 % !) des durchschnittlichen Tagesbedarfes eines erwachsenen Mannes entspricht.

Im industriellen Maßstab werden die Algen in großen Röhrensystemen gezüchtet und erreichen in kürzester Zeit deutlich bessere Wachstumsraten. Wie viel Geld könnte man eigentlich mit der Ernte unseres Experiments verdienen?

Für reines Pulver unserer Alge als Nahrungsergänzungsmittel bezahlt man im Internet 330 € pro Kilogramm („Heidelberg Chlorella“). Mit unserer Ernte könnten wir also 4,80 € erlösen. Ganz schön wenig für sechs Wochen sorgsame Pflege unserer einzelligen Algen – wir stellten uns also die Frage, ob wir die Algen nicht doch lieber zu teurem Biosprit vergären sollten. Zu diesem Thema gibt es einige DIY-Anleitungen im Internet, vielleicht wird das also ein UFO- Projekt für das kommende Schuljahr.

Eure UFO-AG (Umwelt für Fortgeschrittene)