Lebenslauf
Elisabeth von Thadden
1890, 29. Juli | geboren in Mohrungen/Ostpreußen aufgewachsen auf dem Familiengut Trieglaff/Pommern |
1909 | Tod der Mutter; Elisabeth übernimmt die Führung des Gutshaushaltes und kümmert sich um ihre vier jüngeren Geschwister. |
1921 | Wiederverheiratung des Vaters; Elisabeth geht nach Berlin, besucht Alice Salomons „Soziale Frauenschule“ und arbeitet dann als Erziehungsleiterin im Kinderdorf Heuberg auf der Schwäbischen Alb. |
1925 | Tätigkeit im Landerziehungsheim Schloss Salem |
1927 | Eröffnung des Ev. Landerziehungsheims Schloss Wieblingen für Mädchen in den gepachteten Gutsgebäuden in Heidelberg-Wieblingen |
1934, 1. November | Beitritt zur Heidelberger Bekenntnisgemeinschaft, geleitet von Stadtpfarrer Hermann Maas, und damit besonderes Engagement für „Nichtarier“ |
1939 | Bei Kriegsausbruch Verlegung des Internats nach Tutzing in Oberbayern Dort zunehmende Bespitzelung und Denunziationen |
1941, 14. Mai | Entzug der Unterrichtsgenehmigung, da die Einrichtung „keine ausreichende Gewähr für eine nationalsozialistisch ausgerichtete Erziehung der Jugend bietet“. (Unter staatlicher Leitung Weiterbestehen von Schule und Internat) |
1942 | Tätigkeit in untergeordneter Stellung beim Roten Kreuz |
1943, 10. September | Feier des 50. Geburtstages von Elisabeths Schwester Anza in Elisabeths Berliner Wohnung mit Freunden und Bekannten aus dem sog. Solf-Kreis, unter die sich der Gestapo-Spitzel Dr. Reckzeh mischte. |
1944, 12. Januar | Verhaftung Elisabeths in Meaux und zeitgleich fast aller Gäste der Geburtstagsfeier; Inhaftierung im KZ Ravensbrück |
1944, 1. Juli | Prozess vor dem Volkgerichtshof: Todesurteil wegen „Wehrkraftzersetzung“. Nach dem 20. Juli keine Aussicht mehr auf Begnadigung |
1944, 8. September | Hinrichtung in Berlin-Plötzensee |
1949, 3. Juni | Beisetzung der Urne Elisabeth von Thaddens durch Prälat Hermann Maas neben der Kapelle auf dem Gelände der 1946 wiedereröffneten Elisabethvon-Thadden-Schule |