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Arbeitsfelder der Schulentwicklung im Schuljahr 2019/2020

Das Schuljahr 2018/2019 endete mit der traditionellen Elternbefragung. In diesem Jahr erneut im online-Verfahren. Die Ergebnisse wurden zu Beginn des neuen Schuljahres auf der ersten Gesamtlehrerkonferenz und im Elternbeirat der Schulöffentlichkeit vorgestellt. Insgesamt zeigen sich kaum Veränderungen. An den Punkten, die gezielt verbessert werden sollten (u.a. Kommunikation des Konzepts „Aufgabenorientierter Unterricht AoU“), zeigt sich eine erfreuliche Verbesserung in der Rückmeldung. Die Ergebnisse der Befragung belegen insgesamt nach wie vor eine hohe Zufriedenheit mit der Schule. Im Detail können die Fachschaften aus den Umfrageergebnissen für sich Anregungen zur Reflektion und zur Festlegung fachspezifischer Entwicklungsziele entnehmen. Das AoU-Konzept wird nunmehr bei den Elternabenden zu Beginn des Schuljahres, in den betroffenen Klassen und v.a. im Jahrgangsteam vorgestellt und erläutert.

Zu Beginn des Schuljahres bekam die Schule Besuch von Prof. Dr. Mathias Ropohl aus der Schulpreis-Jury, der uns das Feed-Back der Jury des Deutschen Schulpreises vorstellte. Als große Stärke der Schule wurden besonders die Schulatmosphäre, das Angebot und Engagement im außerunterrichtlichen Bereich und die Vernetzung mit außerschulischen Partnern wahrgenommen. Entwicklungspotential wurde gesehen im Bereich der Unterrichtsentwicklung. Als nominierte Schule für den Deutschen Schulpreis sind wir aufgenommen in die Deutsche Schulakademie, dem Netzwerk guter Schulen, und nehmen teil am Schulentwicklungsprogramm des Deutschen Schulpreises. Als Prozessbegleiter ist uns Michael Ridder vom ZfsL in Münster zugewiesen. Mit ihm fand bereits ein erster Workshop statt, in dem es um die Zielfindung für das auf zwei Jahre angelegte Schulentwicklungsprogramm ging.  In der Gesamtlehrerkonferenz und in der Schulkonferenz wurden vier Bereiche in den Blick genommen: Stärkung der Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler für ihr Lernen, Stärkung der Feed-Back-Kultur, Nutzung globalen Lernens in Projektarbeit sowie sozusagen als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen Erarbeitung digitaler Konzepte für die Schule. Nun geht es darum, die Ziele zu konkretisieren. Zusätzlicher Bestandteil des Schulentwicklungsprogramms ist ein spezielles Peer-Review, die freundschaftliche Begleitung durch Experten aus Partnerschulen. Unsere Peers werden das berufliche Schulzentrum in Singen begleiten, wir selber werden erwarten Peers von der Mosaikschule in Marburg.

Das Thema Digitalisierung ist in aller Munde. Der diesjährige Pädagogische Tag fand zum Thema „Digitaler Wandel“ statt. Intensiv habe wir uns als Schulgemeinschaft ausgetauscht und beraten, was für uns Eckpfeiler eines pädagogischen Konzeptes und einer angemessenen Ausstattung sind. Die Koordinierungsgruppe für digitalen Wandel hat den pädagogischen Tag vorbereitet und ausgewertet. Sie nutzt die Ergebnisse, um für die Schule einen Medienentwicklungsplan (MEP) zu verfassen. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum (LMZ) Karlsruhe und vernetzt mit den anderen Stiftungsschulen der Schulstiftung.

Im Bereich Theater haben wir ein neues Konzept entwickelt. In diesem Schuljahr wird erstmals in der Kursstufe ein Kurs „Literatur und Theater“ angeboten. Die AG-übergreifende Kulturarbeit fand ihren Ausdruck in dem Beitrag „On the edge of light“ als Wandel.Konzert.Performance für die Heidelberger Kirchenmusiktage 2019. Musik-, Theater-, Tanz- und Technik-Gruppen wirkten in der Produktion zusammen. Zur Aufführung kam eine Komposition von unserem Lehrer Florian Lepold. Das ganze fand zudem in Kooperation mit zwei weiteren Heidelberger Gymnasien, dem KFG und dem Raphael, statt. Aus dem Projekt hat sich eine neue Theater-AG für die Mittelstufe entwickelt. Im Verlauf des Schuljahres wird im Kontext des Jahrgangsteams Klasse 8 erstmals eine Kulturwoche ausprobiert, die im Sinne ganzheitlichen Lernens die Persönlichkeitsbildung fördern und sozusagen als Schnupperwoche das Angebot unserer Kultur-AGs beleben soll.

Die Einführung des Bildungsplans 2016 wird kontinuierlich fortgeführt. Die neuen Vorgaben werden jetzt in Klasse 9 umgesetzt. Zeitgleich wird das Schulcurriculum in den verschiedenen Fachschaften vereinbart, ausprobiert und festgehalten.

Konsequent wird an dem Präventions- und Schutzkonzept der Schule gearbeitet. Die Schule hat gute Erfahrungen mit dem Programm Lions-Quest „Erwachsen werden“ gemacht. Die Konzeption ist Grundlage unseres Faches Soziales Lernen. Unsere Klassenlehrerteams für die Unterstufe werden seit Jahren gezielt in das Programm eingeführt. Nun gibt es eine Weiterentwicklung des Konzeptes: Lions-Quest „Erwachsen handeln“ für die Mittelstufe. Das Programm wird vom Regierungspräsidium favorisiert und soll ausprobiert werden. Als Schule beteiligen wir uns an dieser Pilotphase. Die Mitglieder der Jahrgangsteams aus Klasse 8 und 9, insgesamt 27 Lehrerinnen und Lehrer, nehmen in diesem Schuljahr an der viertägigen Schulung teil und probieren das Programm aus. Es soll zukünftig gezielt in der Mittelstufe eingesetzt werden und einen festen Platz im Fortbildungsprogramm der Lehrkräfte unserer Schule finden.

Zugleich arbeiten wir im Rahmen des Programms „stark-stärker-wir“ an unserem Präventionsprogramm. Im Augenblick unterziehen wir unser Angebot einer externen Analyse. Ziel ist es, aus vielen Bausteinen, die wir nutzen, ein Gesamtkonzept der Prävention zu formen und an den Stellen, die noch nicht berücksichtigt wurden, ergänzende Module zu integrieren. So wollen wir ein insgesamt rundes, ausgewogenes, zielführendes Schutzkonzept der Schule gewinnen. Die erste Rückmeldung der Experten zeigt: Wir sind schon jetzt sehr gut aufgestellt!

Im Bereich der Schulstiftung wurde in den vergangenen Jahren für die Mitarbeitenden verpflichtend das Programm „Alle Achtung!“ eingeführt. Nun wird dies ergänzt durch ein Schutzkonzept, das alle Schulen der Schulstiftung einführen. Das Schutzkonzept beinhaltet Handlungsanweisungen und Ansprechpartner in Fällen von sexueller Grenzverletzung, sexuellen Übergriffen und sexueller Gewalt unter Jugendlichen an der Schule, von Erwachsenen gegenüber Schülerinnen und Schülern an der Schule und im außerschulischen Umfeld.

Die Koordinierungsgruppe für Schulentwicklung hat Rückmeldungen zu den Halbjahresinformationen aufgegriffen und das bestehende Format überarbeitet. Die neue Version der Halbjahresinformationen wurde in der Gesamtlehrerkonferenz und Schulkonferenz verabschiedet und wird zum Halbjahr verwendet.

Unser Mittelstufenkonzept wird Schritt für Schritt weiter implementiert. Seit diesem Schuljahr haben wir zwei Jahrgangsteams, in Klassenstufe 8 und in Klassenstufe 9. Aufgrund der gemachten Erfahrungen haben wir schon im vorangegangenen Schuljahr mit Teambildungsmaßnahmen begonnen. Unter Anleitung eines Coaches hat das Team die Arbeit aufgenommen. Nachgebessert wird zudem das Schüler-Coaching mit den Bilanz- und Zielgesprächen. Erstmals ausgeweitet werden soll die Anzahl der Projektwochen. In Klasse 8 wird über die bisher etablierte gesellschaftswissenschaftliche Projektwoche eine Projektwoche Handwerk in Zusammenarbeit mit der Einrichtung „werkstattschule“ ausprobiert und eine Kulturwoche zur Stärkung der Kulturarbeit an der Schule durchgeführt.

Der Seminarkurs „Wirtschaft – Profit – Verantwortung“ hat mit seiner Schülerfirma die Idee eines Starter-Package entwickelt. Eltern der neuen Fünftklässler können über den Kurs die Grundausstattung an Heften etc. beziehen, die an der Schule gebraucht werden. Gleichzeitig hat der Kurs einen Heldentreff als Verkaufs-, Seminar- und Aufenthaltsraum konzipiert und in Eigeninitiative eingerichtet.

Die einzelnen Fachschaften haben auf der ersten Fachkonferenz wieder Maßnahmen vereinbart zur Qualitätsentwicklung im Unterricht. Diese werden im Verlauf des Schuljahres fachspezifisch umgesetzt.

Das naturwissenschaftliche Profil mit seinen zahlreichen Angeboten wurde durch die erneute Zertifizierung als MINT-Schule ausgezeichnet.

Im Zusammenhang der Vorbereitungen des Schulfestes wurde das Thema Nachhaltigkeit intensiv diskutiert. Aus der Schülerschaft kamen einige Ideen, so zB im Blick auf Kopien und Papierverbrauch die Verwendung von umweltgerechtem Kopierpapier, der Aufruf das Kopieren einzuschränken und darauf zu achten, doppelseitig zu kopieren. Außerdem sollen möglichst keine Folien mehr verwendet werden, sondern die neu angeschafften Elmos. Inzwischen ist an der Schule ein neues Mülltrennsystem mit entsprechenden einheitlichen Sammelboxen in allen Klassenräumen eingeführt. Ergänzend gibt es eine Sammelbox für Stifte und Kulis. Und schließlich haben die Schülerinnen und Schüler aus eigenem Antrieb beschlossen, dass es keine Studienfahrten der K1 mehr geben soll, bei denen geflogen wird.

Der Bereich der Schülerverantwortung an der Schule ist weiter ausgebaut und gestärkt. Inzwischen gibt es neben den Schulsanitätern, der Bienen-AG, der Schüler-Zeitung und der Umwelt-AG nun auch eine von Schülern geleitete Schach-AG. Außerdem ist die Leitung der Tansania-AG in die Verantwortung von Schülerinnen und Schülern übergegangen. Das Prinzip der Schülerverantwortung hat auch Anwendung gefunden bei unserer Schulpartnerschaft Thadden-Iambi/Tansania. Erfahrene Schülerinnen haben die Mentorenschaft für jüngere Schülerinnen auf der Reise übernommen und ihnen geholfen, in das Alltagsleben der tansanischen Schülerinnen und Schüler einzutauchen. Deutsche und tansanische Schülerinnen und Schüler haben außerdem eigenverantwortlich als Leitungsteam die vereinbarte Projektarbeit thematisch entwickelt und die gemischten Projektgruppen im Prozess der Umsetzung angeleitet. Am Ende hat das Leitungsteam gemeinsam und eigenverantwortlich die Präsentationen und das Abschlussfest organisiert.

In diesem Schuljahr stand wieder eine Evaluation nach dem Modell „Wahrnehmungs- und werteorientierte Schulentwicklung“ (WWSE) an. Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schülern aller Stufen sowie die Eltern wurden im November/Dezember befragt. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte im Januar auf der Gesamtlehrerkonferenz durch Dr. Klaus Wild vom Institut für Schulentwicklung (ISE) der Universität Nürnberg-Erlangen im Elternbeirat und vor dem Schülerbeirat. Klaus Wild überreichte der Schule offiziell die Urkunde der Re-Zertifizierung – verbunden mit einer ausdrücklichen Anerkennung dafür, dass die Schule das schon bei der letzten Messung 2016 ausgesprochen hohe Niveau gehalten, ja an manchen Stellen sogar noch übertroffen hat. Nun geht es darum, die Ergebnisse zu deuten und eigene Schwerpunkte zu setzen. Dies erfolgt zunächst unabhängig voneinander im Kollegium, im Elternbeirat und im Schülerrat. Die Voten werden von der Koordinierungsgruppe für Schulentwicklung zusammengeführt. Sie leitet daraus die nächsten Entwicklungsziele der Schule für die nächsten drei Jahre ab. Gesamtlehrerkonferenz und Schulkonferenz werden diese abstimmen und letztlich festlegen.

Die Planungen für das Bauprojekt „Bewegen und lernen am Thadden“ schreiten kontinuierlich voran. Inzwischen ist der Bauantrag bei der Stadt eingereicht. Die Bewilligung steht noch aus. Um im Zeitplan zu bleiben, wird im Frühjahr 2020 mit der Vorbereitung desBaugrundes, den Baumsicherungs- und Baumfällarbeiten, dem Abriss des bestehenden Gebäudes und dem Aushub der Baugrube begonnen. Wichtig festzuhalten ist, dass so wenig wie möglich Bäume gefällt werden. Nachpflanzungen sind vorgesehen und schon ausgewiesen. Zur Rettung von weiteren Bäumen wird bei der Baugrube eine aufwändige Spundwand gesetzt. Das Gebäude wird keine Klima-Anlage bekommen, wohl aber eine Nachtauskühlung sowie sommerlichen Wärmeschutz.