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Arbeitsfelder der Schulentwicklung im Schuljahr 2020/2021

Bedingt durch die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mussten seit März 2020 viele Aktivitäten zurückgestellt werden. Die Herausforderung bestand darin, den Schulbetrieb unter Corona-Bedingungen zu organisieren. Schutz- und Hygiene-Konzepte wurden erarbeitet und die Digitalisierung mit großen Schritten vorangetrieben, um das Homeschooling zu verbessern. Es gab Phasen des kompletten lockdowns mit Notbetreuung, Phasen geteilter Klassen und Kurse in einem A-/B-Wochen-Modell und Phasen des Präsenzunterrichts auf Abstand mit Schutzmasken. Das Abitur musste verschoben werden, konnte aber letztlich unter Einhaltung aller Vorgaben ordnungsgemäß durchgeführt werden.  Die feierliche Übergabe der Zeugnisse erfolgte im Schulpark. Der Abi-Ball der Schüler*innen musste leider entfallen. Entfallen mussten im Verlauf des Schuljahres aber auch Klassenfahrten und Austausche, Projekte und Exkursionen und viele schulische Veranstaltungen. Umso wichtiger war es uns, dass am Ende des Schuljahres zum Abschluss wenigstens noch einmal die Klassen im Klassenverband zusammenkommen konnten Das ging natürlich nur im Freien. Einmal mehr hat sich dabei der Park als großes Geschenk erwiesen!

Die Corona-Zeit hat aber nicht nur Einschränkungen mit sich gebracht, sondern Innovationen freigesetzt und Kreativität gefördert. Andachten und Gottesdienste online und im Freien, ein Kunstprojekt in Lockdown-Zeiten, Theater-Arbeit unter Corona-Bedingungen auf Abstand, der Henkellauf reloaded als Fundraising-Projekt für die Tansania-Partnerschaft, Ausbau der Beratungsangebote und die Einrichtung eines Sorgen-Telefons – wenige Beispiele für bemerkenswerte Entwicklungen.  

Aufgrund der Erfahrungen mit den verschiedenen Phasen während der Pandemie sind wir wohl gerüstet in das neue Schuljahr 2020/21 gestartet und zwar im Präsenzunterricht in allen Klassen und Stufen mit Maskenpflicht, Hygiene- und Lüftungskonzepten. Arbeitsgemeinschaften durften mit einem speziellen Schutz- und Hygiene-Konzept und mit der Einwilligung der Eltern angeboten werden. Das Tagesinternat wurde wieder geöffnet und die Essensversorgung im Schloss und in der Thadderia mit ausgeklügelten Konzepten gewährleistet. Auf diese Weise konnte der Schulbetrieb intern bis zu den Weihnachtsferien organisiert und die Schulleben über den Unterricht hinaus wieder ermöglicht werden. Außerschulische Aktivitäten und Reisen allerdings mussten wegfallen oder verschoben werden. Im Rahmen des Möglichen wurden neue Wege beschritten beim Adventssingen und dem Adventskaffee, beim Weihnachtsmarktstand der Tansania-AG, beim Weihnachtsgottesdienst und auch bei der Weihnachtsfeier der Mitarbeitenden.     

Trotz Corona-Pandemie haben wir kontinuierlich und unbeirrt Schulentwicklung betrieben. Im Schuljahr 2020/2021 fokussieren wir uns auf das Schulentwicklungsprogramm des Deutschen Schulpreises. Begleitet und unterstützt von dem Schulentwickler Michael Ridder haben wir uns auf vier Schwerpunkte geeinigt. Es sind dies die Bereiche eigenverantwortliches Lernen, Feedback-Kultur, global learning und Digitalisierung.

Beim eigenverantwortlichen Lernen nehmen wir den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule in den Blick. Was ist an Formen eigenverantwortlichen Lernens an der Grundschule eingeführt und eingeübt? Woran können wir an der weiterführenden Schule sinnvoll anknüpfen? Exemplarisch soll dies untersucht und ausprobiert werden bei der Wochenplanarbeit in den Hauptfächern. Hilfreich ist dabei ein Hospitationsbesuch in der Jakobus-Schule in Karlsruhe.

Beim Thema Feedback geht es um die Frage guten Unterrichtes. Schüler*innen sollen ihren Lehrer*innen Rückmeldung zum erlebten Unterricht geben und so zur Verbesserung beitragen. Gemeinsam wurde auf der Basis wissenschaftlicher Untersuchungen und eigenen Erlebens ein Fragebogen erarbeitet. Er wurde in einzelnen Kursen ausprobiert und optimiert. In der Pilotphase soll er in der Kursstufe 1 zum Einsatz kommen.

Bedingt durch die Pandemie konnten keine Begegnungsreisen und Sprachaustausche stattfinden. Ziel des Projektes global learning ist es, zusammen mit den Partnerschulen das die Welt beherrschende Thema „Corona“ aufzugreifen und Begegnung trotz Corona in Form eines digitalen Projektes zu ermöglichen. Gruppen sollen an den Partnerschulen Filmclips drehen, in denen sie Menschen zu deren Erleben der Corona-Zeit befragen – Menschen aus dem familiären, dem schulischen und dem kommunalen Umfeld sowie Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Das Projekt soll handlungsorientiert und in Verantwortung der Schüler*innen dazu beitragen, dass Schüler*innen miteinander und voneinander lernen, dass es jenseits des eigenen Erlebens im eigenen Umfeld und erst recht in anderen Regionen der Erde andere Sichtweisen, Wahrnehmungen, Wirklichkeiten, Herausforderungen und Umgangsweisen der Corona-Pandemie gibt. Darüber sollen die Schüler*innen in Austausch kommen und dies gemeinsam reflektieren.

Die erarbeiteten Konzeptideen wollen wir im Laufe des Schuljahres in einer Pilotphase ausprobieren und auch evaluieren. Alle drei genannten Bereiche der Schulentwicklung nutzen gezielt die Möglichkeiten der neu eingeführten digitalen Medien und die neu eingeführte Lernplattform MS Office 365 mit MS Teams. Am Ende wird sich zeigen, welche Impulse wir aus der Pilotphase in den Regelbetrieb übernehmen wollen.

Im Bereich der Digitalisierung wurde der Medienentwicklungsplan der Schule konsequent weiterverfolgt und Schritt für Schritt umgesetzt. Die Ausstattung der schulischen Räume wurde optimiert. Jede Lehrkraft wurde mit Dienst-iPads ausgestattet. Für Klassen und Kurse wurden iPad-Koffer angeschafft. Für Schüler*innen, die nicht über Endgeräte verfügen, wurde ein Fundus von Geräten angeschafft, die bei Bedarf entliehen werden können. Unterricht und Sitzungen von Gremien, Elternabende und Gesamtlehrerkonferenzen finden über Teams online statt. Aktuell sind Fortbildungen unerlässlich, um Sicherheit im Umgang mit den Geräten und den Programmen zu gewinnen. So wird der Umgang mit MS Office 365 und die Nutzung von iPads eingeübt. Dazu dienen Stammtische, die die Koordinierungsgruppe für den digitalen Wandel anbieten, genauso wie die Teilnahme an externen online-Fortbildungen und der pädagogische Tag der Schule zum Thema „Digitalisierung“. So ist die Schule gut aufgestellt, um in Quarantäne- sowie lockdown-Phasen das Fernlernen zuhause online durchzuführen. Unterstützend wurden dazu in der Schulkonferenz Chatiquette für den Fernunterricht per Videokonferenzen erarbeitet und verbindlich gemacht.

Die Elternschaft will die Schulentwicklung auch in diesem Jahr wieder begleiten durch Umfragen. So soll am Ende des Schuljahres erneut die übliche Elternumfrage durchgeführt werden, mit der Jahr für Jahr aufgrund der gleichen abgefragten Items langfristige Entwicklungen festgehalten werden. Darüber hinaus soll bezogen auf den Fernunterricht und den Einsatz digitaler Medien ausnahmsweise und aus gegebenem Anlass eine spezielle Umfrage gestartet werden. So kann der Schulleitung gezielt eine Rückmeldung gegeben werden, wie die Elternschaft die aktuelle Lernsituation erlebt und beurteilt.

Ungeachtet der Corona-bedingten Herausforderungen gilt es, den Bildungsplan von 2016 in Klasse 10 einzuführen und das entsprechende Schulcurriculum zu erarbeiten und zu beschließen. Gleichzeitig überarbeiten wir unser Methoden-Curriculum und passen es den neuen Vorgaben des Bildungsplanes an.

In der Mittelstufe optimieren wir die Jahrgangsteam-Arbeit. Vertreter*innen der jeweiligen Jahrgänge sind Mitglied in der Koordinierungsgruppe für Schulentwicklung. Dadurch ist dieses Kernstück der Schulentwicklung besser angebunden und vernetzt. Aufgrund der Erfahrungen wurden die Bilanz- und Zielgespräche weiter verbessert. In diesem Schuljahr müssen sie erstmals online erfolgen. In Klassenstufe 8 wurde das Bauhüttenprojekt mit der werkstattschule gefördert von der ARGE Heidelberg umgesetzt. Zu sehen, mit wie viel Engagement die Schüler*innen sich handwerklich betätigt haben und zu welch außergewöhnlichen Ergebnissen ihre Arbeiten geführt haben, war eine große Freude. Deshalb wurde beschlossen, diese handwerkliche Projektwoche auch in Zukunft durchzuführen und fest in der Klasse 8 zu etablieren.

Der Seminarkurs Wirtschaft, Profit und Verantwortung hat zur Unterstützung und Verstetigung seiner Arbeit einen Förderverein gegründet. Als aktuelles Projekt des Schuljahres soll die Frauenküche in Abstimmung mit den Nutzer*innen als Küche für Schüler*innen und Arbeitsgemeinschaften neu gestaltet werden. Finanziell gefördert wird dieses Projekt durch den Verein der Ehemaligen Schüler*innen der Schule, den Wieblinger Bund.  

Das Präventionsteam arbeitet an der Umsetzung des Präventionsprogramms „stark – stärker – wir“. Speziell für die Lehrkräfte in den Jahrgangsteams wird erneut die Fortbildung LionsQuest „Erwachsen werden – erwachsen handeln“ angeboten.

Das Bauprojekt für die neue Sporthalle und die Mittelstufenklassen schreitet trotz Corona zügig voran. Der Rohbau ist im Gange. Die erste Etage ist fertig. Im Bau jour fixe und in Workshops wird aktuell nach den Entscheidungen zur Außenfassade über die Innenausgestaltung und die Gestaltung des Zugangs zu dem Gebäude von der Mannheimer Straße her beraten.