Feierliche Präsentation der Briefmarke zu Ehren von Elisabeth von Thadden
Am vergangenen Freitag erlebte die evangelische Elisabeth-von-Thadden-Schule einen unvergesslichen Tag, der ganz im Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens an eine bemerkenswerte Frau stand. Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung wurde eine neue Briefmarke aus der Reihe „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ feierlich präsentiert. Die Veranstaltung zog zahlreiche Gäste an, darunter Vertreter der Familie von Thadden, lokale Politiker, ehemalige und aktuelle Kolleg*innen sowie Schülerinnen der Kursstufe 1.

Den musikalischen Auftakt gestaltete der Unterstufenchor „Querbeats“, unter der Leitung von Antje Roman. In ihren leuchtend roten T-Shirts sorgten die jungen Sänger*innen für eine fröhliche und mitreißende Atmosphäre, die das Publikum sofort in ihren Bann zog.
Schulleiter Martin Döpp hieß die zahlreichen Gäste herzlich willkommen und betonte die Bedeutung der Veranstaltung für die Schulgemeinschaft. Besonders erfreulich war die Anwesenheit von Jürg Weißberger, dem Vertreter des Finanzministeriums, sowie des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Lothar Binding und weiteren Vertretern aus der Region.
Der inhaltliche Teil der Veranstaltung wurde vom Leistungskurs Geschichte unter der Leitung von Eva Bernhardt gestaltet. Die Schüler*innen vermittelten auf lebendige und anschauliche Weise die Zeit, in der Elisabeth von Thadden lebte, und schafften es, das Publikum für die Herausforderungen und den Mut dieser außergewöhnlichen Frau zu sensibilisieren.
Im Anschluss daran trugen Schülerinnen des Leistungskurses Religion, geleitet von Petra Erl, ihre Gedanken über Elisabeth von Thaddens Leben im Nationalsozialismus vor. Unter dem Motto „Haltung zeigen, weil man einen Halt hat“ reflektierten sie über den Glauben von Elisabeth von Thadden. Für sie sei „Glaube war etwas ganz Selbstverständliches, etwas, das einem nicht genommen werden kann, womit man lebt und stirbt.“ Diese Überzeugung war für Elisabeth von Thadden der Mittelpunkt und die Quelle ihrer Zuversicht im Leben.

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt der Journalistin und Großnichte von Elisabeth von Thadden, Elisabeth von Thadden sowie ihres Großneffen, dem Wirtschaftswissenschaftler Ernst-Ludwig von Thadden. In einem bewegenden Austausch erinnerten sie sich an die Erzählungen über ihre Verwandte. Während die Journalistin eine eher distanzierte Perspektive einnahm, verband Ernst-Ludwig die Erinnerungen unweigerlich mit der dunklen Zeit des Nationalsozialismus. Beide betonten, dass das Erinnern sich im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt, sodass besonders für Elisabeth von Thadden ein großes Interesse für Leben und Wirken ihrer Großtante entwickelte.
Mit „In the beginning“ leitete der mittel- und Oberstufenchor „Salto vocale“, geleitet von Dieter Scheithe, dann über zum offiziellen Teil der Veranstaltung. So erläuterte Herr Jürg Weißberger (Bundesministerium der Finanzen) anschließend die Hintergründe der neuen Briefmarkenserie. Er erklärte den Prozess von der ersten Abstimmung im Bundestag bis hin zur endgültigen Gestaltung der Briefmarke, was den Gästen einen tiefen Einblick in die Bedeutung und den Wert dieser Ehrung gab.

Das Ensemble Gegenklang begeisterte im Anschluss das Publikum mit einem großartigen Auftritt und bot eine herausragende Probe für das bevorstehende Jubiläum am Sonntag, dem 17. November 2024. Die Darbietung war ein wahrer Genuss und zeigte das hohe musikalische Niveau der Schule.
Daraufhin präsentierte der Leistungskurs Gemeinschaftskunde unter der Leitung von Simon Hager eine Umfrage unter den Schülerinnen der Thaddenschule, die die Ergebnisse mit der bundesweiten Studie verglich. Die fachlich fundierte Arbeit der Schülerinnen verband gekonnt Vergangenheit und Zukunft und regte zum Nachdenken an.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine berührende Zusammenfassung durch den Leistungskurs Religion, es wurde deutlich, dass die Schüler*innen eine große Nähe zu der etwas steif wirkenden Frau entwickelt hatten, so schlossen sie mit Worten wie„ So eine Einstellung, welche ihr ganzes Leben und Handeln prägte, finde ich bewundernswert, berührt mich.“ „Haltung zeigen, weil man einen Halt hat“, das fasst die Veranstaltung gut zusammen und verdeutlicht, zum einen wie tief der Glaube von Elisabeth von Thadden in ihrem Leben, Wirken und Engagement verwurzelt war und zum anderen, dass wir damit im Jetzt und in der Zukunft etwas anfangen können.
Gemeinsam sangen alle Anwesenden zum Abschluss das Lied „Was treibt uns an“, das die Frage aufwarf, was Menschen antreibt und einen wunderbaren gemeinsamen Abschluss der Veranstaltung bildete. Ein besonderes Lob am Ende noch an die Technik-AG, denn ihre „Chefin“ Sanne Walentin war kurzfristig erkrankt, sodass die Schüler*innen die Veranstaltung ganz selbständig durchführten!
Die Präsentation der Briefmarke war nicht nur eine Ehrung für Elisabeth von Thadden, sondern auch ein eindrucksvolles Zeichen für die Werte, für die sie stand. Die Elisabeth-von-Thadden-Schule wird weiterhin ein Ort des Gedenkens und des Lernens sein, an dem die Geschichten von Mut und Verantwortungsübernahme lebendig gehalten werden.
Weitere Informationen zu Elisabeth von Thadden finden sich hier.














