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Arbeitsfelder der Schulentwicklung im Schuljahr 2015/2016

Zu Beginn des Schuljahres fand die erneute Zertifizierung als MINT-freundliche Schule statt. Damit wird der Schule bescheinigt, dass sie über Jahre hinweg die hohen Standards in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern und Informatik sowie das breite Angebot an Wettbewerben und individueller Förderung bewahrt und fest etabliert hat.

Vorausschauend beschäftigen wir uns weiter mit dem neuen Bildungsplan 2016, der zeitgleich ab dem Schuljahr 2016/2017 in den Klassen 5 und 6 eingeführt wird. Dem Bildungsplan wird eine neue Kontingentstundentafel zugrunde gelegt sein, über die die Schulen vor Ort entscheiden. Neu werden die allgemeinen und themenspezifischen Leitperspektiven sein. Neu sind der Fächerverbund Biologie, Naturphänomene und Technik (BNT) in Klasse 5 und 6 sowie das Fach Wirtschaft in der Mittelstufe. Neu wird auch der Basiskurs Medienbildung in Klassenstufe 5 sein. Mit all den Einzelheiten beschäftigt sich das Kollegium in unterschiedlichen Gremien und bereitet sich über Fortbildungen gezielt auf die Veränderungen vor.

Darüber hinaus richtet sich unser Augenmerk in diesem Schuljahr auf den Fortgang unseres Mittelstufenkonzeptes in dem neuen Jahrgangsteam in Klassenstufe 8. Drei wesentliche Punkte werden übernommen und erprobt: Die enge Zusammenarbeit der Lehrkräfte der Jahrgangsstufe und die Lehrerteambildung, die intensive Begleitung der Schülerinnen und Schüler durch Schüler-Coaching und Mentoren-System und die fächerübergreifende Projektarbeit, die das eigenverantwortliche Arbeiten der Schülerinnen und Schüler fördert. Es ist gelungen ein Lehrerteam zu bilden, das sich in einem festen Zeitfenster wöchentlich austauschen kann. Den Schülerinnen und Schülern steht das Klassenlehrerteam sowie individuell ein selbstgewählter Mentor / eine selbstgewählte Mentorin zur Seite. Als fächerübergreifendes Projekt wurde das Thema „Ungerechtigkeit in der Einen Welt“ ausgewählt. Gefreut hat uns, dass unsere Konzeption den Kultusminister interessiert hat und er persönlich gekommen ist, um sich zu informieren und mit uns ins Gespräch zu kommen über unsere Erfahrungen und Ideen.

Zum ersten Mal erproben wir in Klassenstufe 8 und in Klassenstufe 5 den Einsatz eines Schuljahresplaners. Die Rückmeldungen bestärken uns, daran festzuhalten und den Planer weiter zu optimieren. Er erleichtert den Schülerinnen und Schülern die Orientierung und fördert die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Eltern.

Nach intensiver Vorplanung wird in diesem Schuljahr unser verbessertes Förderkonzept Schüler helfen Schülern (ShS) im Fach Mathematik angeboten. Ältere geben Jüngeren Nachhilfe, wobei die Lerngruppen jeweils nur aus 1-4 Schülerinnen und Schülern einer Klasse bestehen. So können die Schülermentoren in enger Rücksprache mit den jeweiligen Fachlehrern gezielt helfen. Der Förderunterricht in Deutsch und den Fremdsprachen ist davon unabhängig und wird wie gewohnt weiterhin angeboten.

Nachdem wir sehr gute Erfahrungen gesammelt haben mit der Ausbildung von Klassensprechern und Paten für die Klassen 5, wollen wir nun das Konzept der Schulradler bei uns einführen. Im kommenden Schuljahr sollen ältere Schüler aus Klasse 9 oder 10 die neuen 5er in den ersten drei Wochen auf dem Weg mit dem Rad in die Schule begleiten und ihnen helfen, den Schulweg sicher einzuüben. Um für diese Aufgabe gut vorbereitet zu sein, finden Fortbildungen der interessierten Acht- und Neuntklässler durch den ADFC statt.

Das Konzept der Schulradler ergänzt unser Angebot als bewegte Schule. Nach dem Abschlussgespräch steht die Zertifizierung als WSB-Schule (bewegte Schule) noch in diesem Schuljahr und die Übergabe der Auszeichnung im Rahmen einer öffentlichen Feier bevor.

Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Organisation der Klassenfahrten in Klasse 8 ist die Koordinierungsgruppe für Schulentwicklung (KOG) beauftragt, ein ähnliches Konzept mit fest vorgegebenen Quartieren für die Klassenfahrten am Ende der Klassenstufe 5 zu etablieren. Außerdem beschäftigt sich die Koordinierungsgruppe mit der Weiterentwicklung des Aktionstages in Klasse 8 im Seniorenzentrum sowie mit der Ausarbeitung eines Fakten-Checks für die Klassenstufe 8, mit dem Internet-Links, die Hilfen zum Umgang mit Netzwerken und neuen Medien anbieten, angeschaut, analysiert und bewertet werden.

In der Schulkonferenz haben wir uns ausführlich mit der Frage beschäftigt, wie das Abitur angemessen gefeiert werden kann ohne auszuarten. Die Abi-Streiche der vergangenen Jahre haben alle nicht mehr überzeugt. Gemeinsam mit dem aktuellen Abitur-Jahrgang wird an einem Konzept gearbeitet, das den Interessen aller gerecht wird. Aus dem Abi-Streich wird ein Spielfest für die Schule am Vormittag und eine Stufenparty des Abiturjahrgangs am Abend.

Nachdem sich eine neue Schülerzeitung mit großem Erfolg etabliert hat ist die derzeitige SMV bestrebt, die SMV-Arbeit neu zu organisieren und den Schülerrat strukturell und damit dauerhaft zu verankern.

Mit diesem Schuljahr haben wir erstmalig an der Schule eine Schulsozialarbeiterin. Nun geht es darum, das Amt zu etablieren, es mit den bestehenden Angeboten (Beratungslehrerin, Schulpfarrerin, Schulseelsorgerin, Verbindungslehrer, Klassenlehrerteams, No-blame-approach-Team, Rebound-Team) zu vernetzen und den Schülerinnen und Schülern die Unterstützungsangebote und Anlaufstellen bekannt zu machen. Dazu soll das Angebot visualisiert und großflächig im Foyer ausgehängt werden. Die Übersicht der Unterstützungsangebote soll auch in den Schuljahresplaner übernommen werden und auf der Homepage erscheinen. Zeitgleich soll ein Leitfaden zum Konfliktmanagement an der Schule vorbereitet und in den Gremien verabschiedet werden, der den Umgang mit Konfliktfällen regelt und Orientierung gibt.

Viel Zeit haben wir auch in diesem Schuljahr dem Thema Lehrergesundheit gewidmet. Der pädagogische Tag stand unter dem Thema. Er fand außerhalb der Schule statt und war mit einer Übernachtung verbunden. Unter fachkundiger Anleitung durch Herrn Ruhnau, Fachberater Gesundheitsförderung beim Staatlichen Schulamt Mannheim, wurden die Ergebnisse der copsoq-Studie ausgewertet und in Workshops Möglichkeiten vorgestellt, diskutiert und ausprobiert, im Alltag achtsam zu sein. Dabei hat sich gezeigt, dass an der Schule hervorragende Rahmenbedingungen bestehen, dass die Lehrkräfte hoch engagiert sind und dadurch individuell sehr belastet. Soweit möglich werden organisatorische Verbesserungen angegangen und weitergeführt. Besonderen Anklang fand der Yoga-Schnupperkurs. Wie so ein Angebot im Schulalltag implementiert werden kann, wird noch in diesem Sommer ausprobiert.

Im Herbst fand die Wiederholungsmessung der Evaluation WWSE (Wahrnehmungs- und werteorientierte Schulentwicklung) durch Herrn Dr. Wild statt. Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler wurden befragt. Die Ergebnisse stellte Herr Wild im Januar in den Gremien vor. Im nächsten Schritt werden Schwerpunkte von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Eltern gesetzt und daraus die gemeinsamen Ziele für die weitere Schulentwicklung der kommenden vier Jahre festgelegt. In diesem Zusammenhang wird dann auch offiziell die Urkunde der Zertifizierung überreicht. Damit hat sich die Schule ein bundesweit anerkanntes Gütesiegel erworben.

Neben der Evaluation WWSE ist uns die jährliche Elternbefragung eine wichtige Orientierung. Sie wird seit dem Jahr 2004 – mit einer Pause im Schuljahr 2011/2012 – jährlich durchgeführt und erfolgt inzwischen digitalisiert online. Erfreulich und motivierend ist die hohe Zufriedenheit mit der Schule, die die Eltern zurückmelden.

Mit Beginn des Schuljahres beschäftigen uns als Schulgemeinschaft die Flüchtlinge, die in Heidelberg ankommen. Der Antrieb zu helfen ist an der Schule groß. Viele engagieren sich schon privat. An der Schule wird das Thema im Unterricht und in den Pausen diskutiert. In den Andachten und Gottesdiensten wird darauf immer wieder Bezug genommen. Zugleich wird nach Möglichkeiten konkreter Hilfe gesucht. So hat die Klasse 9a die Sammlung von Schulmaterial wie Heften, Stiften und Schulranzen initiiert, es gibt Kuchenverkäufe zugunsten der Flüchtlingshilfe und die Schule beteiligt sich an der Aktion „Heidelberg hilft“ zur Unterstützung von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen auf der Flucht. Ansprechpartnerinnen bzw. Koordinatorinnen all der Aktionen und Initiativen sind unsere Schulpfarrerin und unsere Schulsozialarbeiterin. Auf Initiative von Eltern haben wir schließlich einen Jungen aus dem Irak in die Klassenstufe 10 aufgenommen. Vorrangiges Ziel ist es, ihn beim Deutsch-Lernen zu unterstützen. Zugleich soll er in die Klassengemeinschaft hineinwachsen und Kontakte knüpfen. Wünschenswert wäre, wenn es gelingt, ihn am Ende des Schuljahres in die Kursstufe zu übernehmen. Wir reflektieren die Erfahrungen und wollen daraus ein Konzept für die Aufnahme und Förderung von Flüchtlingen an der Schule erstellen.